Stellungnahme der Exekutiven der Großregion zum Krieg in der Ukraine

Wir, die Chefs der Exekutiven des Gipfels der Großregion*, verurteilen die andauernde Aggression gegen die Ukraine und stehen an der Seite des ukrainischen Volkes und der ukrainischen Zivilbevölkerung, die direkt von diesem Krieg betroffen sind. Wir begrüßen den Mut zahlreicher Zivilisten in Russland, die sich gegen diesen Krieg stellen.

Dieser Konflikt bringt im 21. Jahrhundert wieder Krieg nach Europa.

Im Herzen der Großregion grenzen Länder anei-nander, die im Laufe des 20. Jahrhunderts auf-grund von Kämpfen zwischen benachbarten Völ-kern dramatische und traumatische Ereignisse erlebten. Wir alle wissen, dass Europa auf partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Gebieten und Zivilgesellschaften fußt, die durch Solidarität im Alltag entstehen.

Dieser Konflikt ist nicht nur eine Aggression gegen ein souveränes Land, sondern auch gegen die gemeinsamen europäischen Werte aller Mitgliedsländer des Europarates. Damit werden alle Völker und Demokratien in Europa durch Wladi-mir Putin und seine Unterstützer angegriffen. Wir begrüßen dementsprechend den Entzug der Vertretungsrechte Russlands im Europarat.

Wir, die Chefs der Exekutiven von ehemals durch den Krieg zerrissenen Grenzregionen – heute Partner und Freunde – sind bereit, sobald es die Umstände erlauben, unsere Erfahrung bei der Schaffung von Frieden und dem Aufbau von grenzübergreifenden Kooperationen zu teilen – für ein geeintes Europa.

Wir sind ebenfalls bereit, uns an den gemeinsamen Bemühungen zu beteiligen, Geflüchtete aus der Ukraine aufzunehmen.

* Die elf Exekutiven der Großregion sind:

- Jean Rottner, Präsident der Region Grand Est

- Josiane Chevalier, Präfektin der Region Grand Est

- Chaynesse Khirouni, Präsidentin des Departements Meurthe-et-Moselle

- Jérôme Dumont, Präsident des Departements Meuse

- Patrick Weiten, Präsident des Departements Moselle

- Corinne Cahen, Ministerin für die Großregion des Großherzogtums Lu-xemburg

- Malu Dreyer, Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz

- Elio Di Rupo, Ministerpräsident der Wallonie

- Pierre-Yves Jeholet, Ministerpräsident der Fédération Wallonie-Bruxelles

- Oliver Paasch, Ministerpräsident der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens

- Tobias Hans, Ministerpräsident des Saarlandes.

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