Interview von Corinne Cahen im Luxemburger Wort

Corinne Cahen: " Die Entwicklung der Familienleistungen überschreitet die der Einkommensentwicklung"

Interview: Luxemburger Wort

Luxemburger Wort: Corinne Cahen, Sie wollen gesetzlich einen Mechanismus zur regelmäßigen Anpassung der Familienleistungen einführen, jetzt wird doch wieder indexiert - wie soll sich das vertragen?

Corinne Cahen: Wir haben festgestellt, dass der Mechanismus auf viele Jahre hinaus im negativen Bereich gewesen wäre - die Entwicklung der Familienleistungen überschreitet die der Einkommensentwicklung weit: die Gratis-Kinderbetreuung, die kostenlosen Schulbücher und bis Ende der Legislatur kommen noch der Gratis-Musikunterricht, der Kinder-Vereinsbus und die Gratis-Betreuung in den Maison relais während der Schulzeiten dazu. Wir haben so viele Sachleistungen eingeführt wie nie zuvor.

Wenn das alles steht, ist das Ende der Legislatur erreicht und dann haben wir alle Sachleistungen eingeführt, die von Familien unserer Meinung nach heute gebraucht werden. Deswegen wurde im Regierungsprogramm entschieden, gegen Ende der Legislatur die Indexierung wieder einzuführen. Dann müssen wir tatsächlich auch achtgeben, dass die Geldleistungen nicht zu viel an Wert verlieren.

Luxemburger Wort: Ziehen Sie das Gesetz zum Anpassungsmechanismus zurück? 

Corinne Cahen: Das Gesetz steht im Moment noch auf der "rôle" des Parlaments. Es wurde noch nicht entschieden, wie damit verfahren werden soll.

Luxemburger Wort: Wie sieht es mit der Studie zu den Kosten eines Kindes aus, die im Regierungsprogramm vorgesehen ist?

Corinne Cahen: Das wird eine Riesengeschichte, wir suchen gerade einen geeigneten Partner dafür. Und wir führen Gespräche, denn es ist schlussendlich auch eine Frage des Budgets. Die Kosten dafür können wir als Ministerium jedenfalls nicht stemmen.

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